Opfersteine, schwarze Hunde und ein Franzose, der spukt

Warum ich den Aufsatz aus dem Templiner Kreiskalender, Jahrgang 1939, vor Jahren kopiert und aufgehoben habe, weiß ich nicht mehr. Ist auch egal - kürzlich fiel er mir jedenfalls wieder in die Hände. Thema des Aufsatzes: "Aus der Sagenwelt des Templiner Kreises. Eine kurze Übersicht über unseren heimischen Sagenschatz". Von Hexen, Kobolden und Nixen ist da die Rede, ebenso von Opfersteinen und Hünengräbern, was nicht weiter verwundert, da unsere Region bekanntlich steinreich ist. Eine Weiße Frau bei Groß Dölln wird erwähnt und schwarze Hunde, von denen es in der Templiner Umgebung gleich mehrere gegeben haben soll. (Auch bei uns, jedenfalls hat der ehemalige Kurtschläger Rudi Arndt unter der Überschrift "Der unheimliche Begleiter" berichtet, wie er einst zu später Stunde von einem solchen Tier unweit des Dorfes verfolgt wurde.) Dass es sich bei den schwarzen Hunden um den Teufel handelte, stand für unsere Vorfahren zumeist außer Frage, war der doch allgegenwärtig und ließ keine Gelegenheit aus, ihnen auf die eine oder andere Weise übel mitzuspielen. Ob er auch die Verantwortung für die in Seen versunkenen Schlösser und Dörfer hatte, von deren Kirchtürmen in manchen Nächten der Klang von Glocken zu vernehmen war? Interessant, dass in dem Aufsatz auch eine Sage von einem Franzosen erwähnt wird, einem Soldaten aus Napoleons Truppe, der im Jahr 1806 mit seinem Pferd bei Krewelin im Moor versank und seither in der Geisterstunde herumspukt. Eine Sage, die gut zu unserer Franzosengeschichte passen würde und die ich auch gern ausführlich wiedergegeben hätte, nur leider blieb meine Internet-Recherche ohne Erfolg. Deshalb meine Aufforderung an Euch, liebe Kurtschläger: Solltet Ihr ein Sagenbuch besitzen, in dem diese Geschichte erzählt wird, dann gebt mir bitte Bescheid, auf dass wir unseren Bericht über die Franzosen in Kurtschlags Umgebung durch diese alte Überlieferung ergänzen können.   (Manfred Lentz)